Film des Monats: Januar 2010
Nach dem Tod seiner Frau verstärkt sich für den Universitätsprofessor Walter Vale das Gefühl von Resignation und Leere. Als er nach einer lustlosen Projektpräsentation in New York seine Zweitwohnung aufsucht, wird er von einem Paar überrascht, das offensichtlich seit einiger Zeit hier wohnt. Sie kommt aus dem Senegal, er aus Syrien; beide halten sich illegal in den USA auf. Als das Missverständnis aufgeklärt ist und die beiden sich ohne Unterkunft aufmachen wollen, bittet er sie zu bleiben. Langsam entwickelt Walter ein Interesse für das Trommelspiel Tareks und zieht schließlich mit ihm sogar zu einer Jamsession in den Central Park. Wegen einer kleinen Ordnungswidrigkeit wird Tarek von der Polizei verhaftet und in Abschiebehaft genommen. Walter versucht ihm zu helfen. Doch seine ohnmächtige Anklage gegen eine gleichgültige Bürokratie bleibt ohne Wirkung. Als Tareks Mutter Mouna zu Besuch kommt, nimmt er sie bei sich auf. Zwischen beiden entwickelt sich eine Nähe, die Walter aus seiner emotionalen Erstarrung befreit. Die Begegnung mit den illegalen Fremden hat seine Lebensgeister wieder geweckt.
Urbane Beziehungslosigkeit und multikulturelles Miteinander sind Lebenserfahrungen, die beispielhaft mit dem Mythos von New York verknüpft sind. Der Film ist eine Hommage an diese Stadt, die für viele Eingewanderte immer noch den „amerikanischen Traum“ repräsentiert. Er erzählt hoffnungsvoll von den Möglichkeiten, die in der Begegnung verschiedener Kulturen liegen, ohne soziale Härte und politische Hindernisse zu verschweigen. Die Musik wird zur Brücke, die neues Hören und Empfinden eröffnet. Richard Jenkins als Walter Vale spielt virtuos den Wandel von linkischer Zurückhaltung zu Rhythmusbegeisterung, von Abwehr zu Anteilnahme. Als sympathische Identifikationsfigur verkörpert er die Sehnsucht nach einem lebendigen, offenen Austausch mit den Fremden. Ihr Schutz und ihr Recht sind dafür eine unabdingbare Voraussetzung.
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