Film des Monats: April 2001
Das Geld für die Drogen kommt aus den USA. Die Drogen kommen aus Mexiko. Ein mexikanischer Drogenfahnder lässt sich auf ein gefährliches Spiel mit dem skrupellosen General Salazar ein. Helenas High-Society-Welt fällt zusammen, als ihr Mann Carlos als Drogenbaron verhaftet wird. Und Richter Wakefield (Michael Douglas) wird Chef der Antidrogen-Politik der USA - doch seine Tochter Caroline ist selbst längst abhängig. Die Wege kreuzen sich, die Fäden laufen zusammen: Aus dem Sumpf des Drogenproblems kommt keiner sauber heraus.
Drei Handlungsstränge, sieben Drehorte, 115 Sprechrollen. Steven Soderberghs Film über die Macht der Drogenkartelle überzeugt durch seinen konsequenten Stil in Kamera, Farbe und Schnitt. Dicht und scharf sind die Dialoge. Von Washington bis weit in die mexikanischen Wüsten sitzt jedes Detail. TRAFFIC versucht auf Augenhöhe zu bleiben. Ist der Drogenkrieg zu gewinnen? Verliert der Richter, wenn er aussteigt und sich für das Überleben seiner drogenabhängigen Tochter entscheidet? Was hilft die Kronzeugenregelung, wenn die Frau des Verratenen morden lässt? Wie steht es um das ruhige Gewissen der nordamerikanischen Mittelklasse, die in Mexiko auf die Grauzone zwischen sozialer Not und Korruption trifft? TRAFFIC ist auch ein Thriller über die Grenze zwischen Mexiko und den USA, über sehr unterschiedliche Lebensbedingungen - und über die Fäden, durch die sie verbunden sind. Und je beschleunigter die Handkamera in ein komplexes Puzzle der Ausweglosigkeit führt, umso mehr entsteht ein dunkler Grenzraum.
Gibt es einen Weg aus der Abhängigkeit von der Droge? Mit Richter Wakefields Ausstieg aus seinem Job und seiner Teilnahme an der Selbsthilfegruppe der Tochter scheint der Film zum Schluss eine Perspektive anzubieten: nämlich das Heil in der Familie zu suchen. Das beruhigt den Sehnerv, aber nicht die Drogendebatte.
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