Film des Monats: März 2005
Am 17. Februar 1943 drucken Sophie Scholl und ihr Bruder Hans ein Flugblatt, das zum Protest gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft aufruft. Bei der Verteilung des Flugblattes in der Münchner Universität werden die Geschwister verhaftet. Für Sophie beginnen quälend lange Verhöre, die der Gestapobeamte Robert Mohr mit ihr führt. Schließlich bekennt sie sich mutig und selbstbewusst zu ihrem Protest und versucht, andere Mitglieder der studentischen Widerstandsgruppe "Die weiße Rose" zu schützen. Am 22. Februar 1943 werden Christoph Probst, Hans und Sophie Scholl in einem Schauprozess des Volksgerichtshofes unter Vorsitz seines Präsidenten Roland Freisler zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung wird noch am gleichen Tag vollzogen.
Indem der Film sich auf diese letzten Tage beschränkt, rückt er die Vorstellungen, Gewissensgründe und Überzeugungen Sophie Scholls ins Zentrum der Inszenierung. In den Verhören mit dem Gestapobeamten Mohr kommt es zu einer intensiven Auseinandersetzung zwischen ihren Ideen von Freiheit und Rechtsstaat und der Ideologie eines verbrecherischen Systems. Mohr empfindet durchaus Respekt für die junge Studentin, die sich auch dann nicht von ihrer Haltung distanziert, als ihr die Verschonung ihres Lebens versprochen wird. Getragen von ihrem christlichen Glauben tritt sie ihren letzten Gang zur Hinrichtung an. Mit den Mitteln eines Kammerspiels zeichnet der Film ein Porträt Sophie Scholls, das ihre Standhaftigkeit und ihren spontanen Mut im Angesicht der nationalsozialistischen Mordmaschinerie betont. Die Hauptdarstellerin verleiht durch ihr intensives Spiel der Erinnerung an diese Widerstandsgeschichte eine Präsenz, die nach unseren eigenen ethischen Grundsätzen fragt, wenn sie nicht durch einen demokratischen Rechtsstaat geschützt werden. Der Film macht den "Aufstand des Gewissens" zu einem Lehrstück über den Konflikt zwischen Macht und individueller Menschlichkeit.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat zu SOPHIE SCHOLL ein Heft mit Unterrichtsmaterialien herausgebracht. Es steht auf der Website der Bundeszentrale als Download zur Verfügung. Die Druckversion kann kostenlos angefordert werden: Filmhefte der bpb
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