Film des Monats: Januar 2006
Katrin ist alleinerziehende Mutter und sucht seit Jahren einen Job; die jüngere Nike arbeitet als Altenpflegerin und hat immer einen flotten Spruch parat. Beide wohnen in Ostberlin und sind die besten Freundinnen. Oft verbringen sie die warmen Sommerabende gemeinsam auf Nikes Balkon, um miteinander zu reden, zu trinken und zu lachen. Mit dem coolen Macho Ronald, der Nikes Liebhaber wird, verändert sich ihre Freundschaft. Die Bewerbungen Katrins um einen Arbeitsplatz sind nach wie vor erfolglos; immer häufiger versucht sie, sich mit Alkohol zu betäuben. Ihr Sohn Max verliebt sich zum ersten Mal und wird enttäuscht. Nike wiederum hat Probleme in der Altenpflege und mit Ronald, der sich als notorischer Schürzenjäger entpuppt. Voller Anspannung kommt es zum Streit zwischen den Freundinnen. Schließlich wird Katrin nach einem Zusammenbruch ins Krankenhaus eingeliefert und unterzieht sich einer Therapie, Nike kümmert sich um Max und setzt Ronald vor die Tür. Am Ende finden wir beide wieder auf dem Balkon.
Lakonisch nimmt der Film die Lebenssituation von zwei Frauen in den Blick. Mit Souveränität, Humor und detailliertem psychologischen Verständnis entwickeln Regisseur und Drehbuchautor über Alltag und Milieu, soziale Lage und individuelle Hoffnungen der Haupt- und Nebenfiguren hinaus ein Bild der gegenwärtigen Wirklichkeit, das Unscheinbares und Unauffälliges sichtbar macht. Brillante Dialoge, exzellente schauspielerische Leistungen und die Sympathie für menschliche Sorgen und Nöte verbinden sich zu einer Gesellschaftskomödie, die an große Vorbilder wie Woody Allen erinnert. Es sind die kleinen Gesten, an denen die Freundschaft hängt. Trotz Arbeitslosigkeit und Beziehungsstress bieten die Sommerabende auf dem Balkon das Refugium, das trägt. Bei allem Realismus lebt der Film von einer Anteilnahme, die über die nüchternen Alltagsanforderungen hinausweist.
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