Film des Monats: Februar 2025

Heldin
Regie: Petra Volpe
Drehbuch: Petra Volpe
Schweiz / Deutschland 2025

Floria arbeitet als Pflegefachfrau auf der chirurgischen Station eines Schweizer Krankenhauses. Sie macht ihren Job mit Leidenschaft. Tabletten sortieren, Blutdruck messen, Infusionen legen, schmerzfrei eine Vene anpieksen – das alles ist Routine, die Floria leicht von der Hand geht. Und sie hat ein Gespür dafür, wenn Patienten etwas  anderes brauchen als Medikamente: Zuwendung, seelische Fürsorge. Als sie an diesem Tag die Spätschicht antritt, herrscht Notstand: Die unter chronischem Personalmangel leidende Station ist voll  belegt, eine Kollegin ausgefallen. Auf Floria prasseln Anfragen und Anforderungen ein: Ein alter Mann wartet dringend auf seine Diagnose, eine besorgte Familie hat sich um das Bett der schwerkranken Mutter versammelt, eine Kettenraucherin muss eingefangen werden, ein Privatpatient mit finsterer Prognose kompensiert seine Angst durch permanente Sonderwünsche. Floria gerät an ihre Grenzen. Und rastet aus…

„Pflegenotstand“ ist der Begriff, mit dem man in Deutschland, Österreich und der Schweiz den fortschreitenden Personalmangel in Krankenhäusern und anderen Pflegeinstitutionen bezeichnet. Demografischer Wandel, schlechte Arbeitsbedingungen und unterdurchschnittliche Gehälter führen dazu, dass immer weniger Fachkräfte immer mehr Patienten versorgen. Die deutschschweizerische Produktion „Heldin“ macht diese Krise fast physisch spürbar – und menschlich begreifbar. Regisseurin Petra Volpe und ihre Kamerafrau Judith Kaufmann folgen einer Krankenschwester durch ihren Arbeitsalltag: eine Schicht, konzentriert in 90 Minuten. In dem Maße, in dem die von Leonie Benesch wunderbar normal und nahbar gespielte „Heldin“ unter Druck gerät, dynamisiert sich die Handlung. Dabei verliert der Film nie die Bodenhaftung, bleibt genau im Detail – und findet wie seine Hauptfigur immer noch Zeit, die persönlichen Schicksale schwerkranker Patienten in den Blick zu nehmen. „Heldin“ ist eine Verbeugung vor den Menschen, die in unseren Krankenhäusern täglich Schwerstarbeit leisten, und erinnert daran, worum es in der „Pflegekrise“ tatsächlich geht: um Leben und Tod.

Webtrailer
Film-Credits
Schweiz / Deutschland 2025
Produzent:
Reto Schaerli, Lukas Hobi
Regie:
Petra Volpe
Drehbuch:
Petra Volpe
Kamera:
Judith Kaufmann
Schnitt:
Hansjörg Weissbrich
Musik:
Emilie Levienaise-Farrouch
Darsteller:
Leonie Benesch, Sonja Riesen, Alireza Bayram, Urs Bihler, Margherita Schoch u.v.a.
Format:
DCP, Farbe, deutsche Fassung, 92 Minuten
Verleih:
Tobis Film GmbH
Kurfürstendamm 68, 10707 Berlin, Tel.:+49 030 839007-0, info@tobis.de, www.tobis.de
Preise:
Berlinale 2025: Weltpremiere als Special Gala
FSK:
ab 6 Jahren freigegeben
Kinostart:
27.2.2025