Film des Monats: März 2004

Ein Tor öffnet sich auf einen See mit einem schwimmenden Schrein in seiner Mitte, den ein Meister und sein Schüler bewohnen. Den Jahreszeiten folgend erzählt der Film vom Zyklus des Lebens. Das spielende Kind quält Fisch, Frosch und Schlange, indem es Steine an ihrem Körper befestigt. Der Meister bindet ihm im Schlaf einen Stein auf den Rücken, der das Kind zur Erkenntnis seiner Tat führt (Frühling). Der junge Mann kann dem Begehren nach einer jungen Frau nicht widerstehen und folgt ihr in die Stadt. Die Warnung des Meisters, dass die Begierde Mordgedanken erzeugt, schlägt er in den Wind (Sommer). Jahre später kehrt er als Mörder seiner Frau zurück, die ihn betrogen hat. Auf Anweisung des Meisters schnitzt er einen heiligen Text in den Boden des Schreins, um sich zu reinigen und dann von der Polizei abführen zu lassen. Der Meister hat seine Aufgabe erfüllt und verbrennt sich selbst (Herbst). Nach dem Ende der Gefängnisstrafe sucht der Schüler den verlassenen Tempel auf. Eine Mutter übergibt ihm ihr Kind und ertrinkt, als sie den heiligen Ort verlässt. Durch asketische Übungen wird der Schüler selbst zum Meister (Winter). Erneut wird es Frühling. Unter ein steinernes Rad gebeugt trägt der Meister eine Buddhastatue auf den Gipfel eines Berges, wo er die Erleuchtung erfährt.

In Wandel und Wiederkehr entwickelt der Film eine Kontemplation über den menschlichen Lebensweg. Die Lust am Spiel wie das Begehren führen in Schuld, die durch schmerzliche Erfahrungen erkannt wird und schließlich zur Befreiung von Selbstsucht führt. Verbundenheit mit der Natur, Rückzug in die Einsamkeit und innere Reinigung werden in einer kunstvollen Balance von ebenso filmischen wie symbolischen Bildern gezeigt, Wahrnehmung wird zur Meditation. Buddhistische Weisheit erschließt der Regisseur in ihrer Fremdheit und eröffnet Ansätze zur interreligiösen Wahrnehmung, die gerade die Unterschiede und Andersartigkeit der Religionen achtet.

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