Film des Monats: Oktober 1999
Alice (Nicole Kidman) und Bill Harford (Tom Cruise) sind seit neun Jahren verheiratet. Er ist ein erfolgreicher New Yorker Arzt, sie hat in einer Galerie gearbeitet und kümmert sich jetzt um die Wohnung und ihre Tochter. Auf einer Weihnachtsparty flirten beide heftig mit Zufallsbekanntschaften. Später beim gemeinsamen Joint wird Alice Bill eine erotische Fantasie gestehen, die seinen Glauben an die Treue seiner Frau zutiefst erschüttert. Seine Eifersucht provoziert sein eigenes Begehren, das sich in einer nächtlichen Suche nach sexuellen Erfahrungen spiegelt. Die Tochter eines gerade Verstorbenen gesteht ihm ihre Liebe, der er sich entzieht. Die Begegnung mit Prostituierten und schließlich die Teilnahme an einem orgiastischen Maskenball enden frustrierend und im Licht des folgenden Tages betrachtet trivial und ernüchternd. Verzweifelt gesteht er am Ende Alice seine nächtlichen Eskapaden. Angesichts durchschauter Illusionen überrascht sie ihn mit dem Vorschlag, wieder einmal miteinander zu schlafen.
In Aufnahme von Arthur Schnitzlers "Traumnovelle" ist Kubricks letzter Film eine Versuchsanordnung über männliches und weibliches Begehren, die zugleich Auskunft gibt über dessen Vergeblichkeit, die es beherrschenden Ängste und die reale Macht der Träume. In perfekt entworfenen Einstellungen wird das Unbewusste zu einem Traumbild, das das Beziehungsgeflecht von Frau und Mann prägt. Im Traum wie im Kino wird alles versprochen und nichts wirklich eingelöst. Versprechen, Täuschung und Enttäuschung, Verhüllung und Enthüllung, ersehnte Nähe und unvermeidliche Distanz kennzeichnen die Fantasien, die unsere gegenseitige Wahrnehmung existenziell bedrängen.
Humboldtstr. 62, Hamburg Tel.:+49 040 22650-0, Fax: +49 040 22650-259, info@warnerbros.de, www.warnerbros.de