Film des Monats: Juli 2007

Erde und Asche (Khakestar-o-khak)
Regie: Atiq Rahimi
Drehbuch: Atiq Rahimi, Kambozia Partovi
Afghanistan/Frankreich 2004

Mitten in einer staubigen Einöde Afghanistans steigt der alte Dastagir mit seinem Enkel Yassin aus dem Bus. Sie erreichen eine beschädigte Brücke, die ein ausgetrocknetes Flussbett überspannt. Beide sind auf dem Weg zu Yassins Vater, der in einer Kohlenmine arbeitet, um ihm schreckliche Nachrichten zu überbringen: vom Tod ihrer Angehörigen und von der Zerstörung ihres Dorfes durch kriegerische Gewalt. Dastagir ist erschöpft und Yassin infolge einer Bombenexplosion taub. Sie warten auf eine Mitfahrgelegenheit durch die Wüste. In Tagträumen kehren für Dastagir immer wieder die Bilder des Krieges und des Terrors zurück. An der Brücke trifft er auf einen genervten Wachposten, den freundlichen Besitzer eines kleinen Ladens und eine geheimnisvolle, verhüllte Frau im Schatten eines zerstörten Panzers, die ebenfalls zu warten scheinen und Opfer des Krieges sind, der irgendwo tobt. Schließlich erreicht Dastagir die Kohlenmine, doch er kann dem Sohn nur eine Nachricht hinterlassen.

Der Film ist ein Trauer- und Klagegesang, der den Leiden der vielen namenlosen Opfer des Krieges eine Stimme verleiht. In eindringlichen Bildern öffnet sich der Raum für die traumatischen Erfahrungen, die Großvater und Enkel erlitten haben. Einsam und hilflos, versetzt in eine unwirtliche, lebensfeindliche Szenerie, verkörpern sie die Lähmung, die die Kriegserfahrung hinterlassen hat. Schmerz und Trauer brauchen Zeit, bis sie in Klage und Erzählung Ausdruck finden können. Der Film nimmt den Zuschauer in dieses stockende Zeitgefühl hinein und verdichtet es zu einer erschütternden Elegie. Asche und Erde spielen in zahlreichen religiösen Trauerritualen eine wichtige Rolle. Im Film werden sie zu augenfälligen Metaphern der Sinnlosigkeit kriegerischer Gewalt und zu Zeichen unaussprechlichen Leids, das in der Klage geteilt werden kann.


Vorstellungen:

  • 23.8.-5.9. Berlin, fsk-Kino am Oranienplatz
  • 10.-17.9. Seefeld, kino breitwand
  • 20.-25.9. Mannheim, Cinemaquadrat
  • 23.-25.9. Landshut. Kinopticum
  • 27.9.-3.10 Frankfurt/Main, Filmforum Höchst
  • 5.-10.10. Hagen, Kino Babylon
  • 5.-17.10. Weingarten, Kulturzentrum
  • 18.-22.10. Hannover, Kommunales Kino
  • 25.-31.10. Bad Urach, Forum
  • 2.-7.11. Regensburg, Kino Wintergarten
  • 16.-21.11. Rottenburg, Kino im Waldhorn
  • 8.11.-14.11. Berlin, Brotfabrik
  • 15.11.-17.11. Simmern, Pro-Winzkino
  • 3.1.-15.1.2008 Bremen, Kommunales Kino

Stand: 23.8.07 

 

Als Download (PDF):
Film-Credits
Afghanistan/Frankreich 2004
Produzent:
Afghan Film und Les Films Du Lendemain
Regie:
Atiq Rahimi
Drehbuch:
Atiq Rahimi, Kambozia Partovi
Kamera:
Éric Guichard
Schnitt:
Ursula Lesiak
Musik:
Khaled Arman, Francesco Russo
Darsteller:
Abdul Ghani (Dastagir), Jawan Mard Homayoun (Yassin), Walli Tallosh (Mirza Qadir), Guilda Chahverdi (Zaynab)
Format:
35mm, Farbe Cinemascope 105 Min.
Verleih:
EZEF - Evangelisches Zentrum für entwicklungsbezogene Filmarbeit
Kniebisstr. 29, Stuttgart Tel.:+49 0711 2847243, Fax: +49 0711 2846936, info@ezef.de, http://www.ezef.de/
Preise:
Prix du Regard vers l'Avenir, 2004, Preis der Ökumenischen Jury Bratislava 2004, FIPRESCI-Preis der Internationalen Filmkritik, Oslo 2004
FSK:
-
Kinostart:
26. Juli 2007