Film des Monats: Mai 2000
Drunter und drüber geht es in der anglo-asiatischen Familie von George und Ella Kahn. Fünf Söhne zwischen zwölf und zwanzig und die Fußball spielende Tochter Meenah suchen ihren eigenen Weg im nordenglischen Provinzstädtchen Salford. Der aus Pakistan eingewanderte Imbissbesitzer George, seine Kinder nennen ihn respektlos "Dschingis", stellt sich hilflos und aggressiv gegen den selbstgewählten Lebensstil seiner Kinder. Der Konflikt kulminiert in den Versuchen des Vaters, seine Söhne nach traditionellem Ritus zu verheiraten.
Der älteste Sohn Nadir ist bereits im Zorn von zu Hause weggezogen. Und auch die Doppelhochzeit für Tariq und Abdul platzt, als der Vater die hässlichen Töchter eines schwerreichen Fleischers in sein Haus einlädt. Lediglich bei Maneer scheint die väterliche Immigrantenreligiosität und seine Traditionsverliebtheit auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Sajid, der Jüngste, verkriecht sich in seinem Parka, den er nie auszieht. Ruhender Pol in diesem interkulturellen Schlagabtausch ist die englische Ehefrau Georges. Auch gegen ihre Liebe und ihren Pragmatismus weiß George sich zuletzt nur mit Gewalt zu helfen.
Der mit Witz, überraschenden Kameraperspektiven und seinen Schauspielern überzeugende Film erzählt von den Widersprüchen und Auseinandersetzungen einer Familie zwischen den Kulturen. Mit Sinn für die Tragik wie die Komik der traditionellen Vaterfigur wird in dieser Geschichte aus den siebziger Jahren die konfliktreiche Herkunft der zweiten Generation von Einwanderern anschaulich gemacht. Gegen unverständliche Konventionen und die Enge des eigenen Milieus versucht East is East, zur selbstverantworteten Freiheit zu ermutigen.
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