Film des Monats: Juli 1978
Obwohl im Partisanenmilieu angesiedelt, hebt sich der achte Spielfilm der Ukrainerin Larissa Schepitko (Jg. 38) spürbar von dem in Filmen des Ostens, vor allem Jugoslawiens, längst überstrapazierten Genre ab. Zwar ist die Geschichte vom Opfergang eines sowjetischen Offiziers, die sich im Winter 1942 hinter den deutschen Linien abspielt, mit Symbolismen und Elementen einer gewissen Pathetik stark befrachtet. Schönheitsfehler dieser Art vermögen jedoch die bedeutende künstlerische und gedankliche Substanz des ungewöhnlichen Films, in dessen Mittelpunkt die Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Tod steht, nicht entscheidend zu mindern. Dabei wird man sich freilich vor einer Überinterpretation hüten müssen, die den Leidensweg des ,,positiven Helden" in eine allzugroße Nähe zur Passion Christi rücken möchte. Der aus dieser Identifikation abgeleitete Vergleich mit gewissen Filmen Bressons, Dreyers, Bunuels und anderer wird dem Film nicht gerecht und führt zu gefährlichen Fehlinterpretationen.
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