Film des Monats: November 1998

Das Leben ist schön (La vita è bella)
Regie: Roberto Benigni
Drehbuch: Vincenzo Cerami, Roberto Benigni
Italien 1998

Italien kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges: Der romantische Träumer und Komödiant Guido begegnet seiner großen Liebe, der jungen Lehrerin Dora, für die er mit Witz, Mut und List die Welt auf den Kopf stellt.

Wie im Märchen scheinen sich seine Wünsche zu erfüllen, als es ihm gelingt, seine Geliebte während ihrer Verlobungsfeier mit einem von den Faschisten protegierten Aufsteiger zu entführen.Einige Jahre später sind beide glücklich verheiratet und haben einen kleinen Sohn, Giosué. Eines Tages wird Guido, der Jude ist, mit ihm in ein Konzentrationslager deportiert. Dora schließt sich dem Transport ins Lager an. Um seinen Sohn vor den schrecklichen Tatsachen in der "surrealen" Welt der Zwangsarbeit und des Todes zu schützen und ihm das Überleben zu ermöglichen, inszeniert Guido diese Wirklichkeit als ein Spiel. Mit dem Einsatz seines eigenen Lebens setzt er Komik und Phantasie gegen die Absurdität der Todesmaschinerie.

Das Leben ist schön ist eine Fabel über die Kraft der Liebe sowie über die Möglichkeiten des Witzes in der Zeit tiefster Unmenschlichkeit. Eindrucksvoll zeigt der Film, daß und wie sehr es überlebensnotwendig werden kann, sich vom Zynismus der Mörder und ihrer Gewalt nicht die Einbildungskraft und die grotesk befreiende Situationskomik rauben zu lassen. Es ist allerdings ein Humor in der Verzweiflung. In der Nachfolge eines Charlie Chaplin fragt der Komödiant Benigni, ob und wie wir nach dem Zerbrechen der Zivilisation im Holocaust noch lachen können. Der Film beansprucht an keiner Stelle, historische oder gar "authentische" Darstellung des Zivilisationsbruchs sein zu wollen. In konventioneller Ikonographie imaginiert Das Leben ist schön eine surreale Welt, in der sich sowohl die Liebe zwischen Mann und Frau als auch diejenige zwischen Vater und Sohn gegen eine verrückte und wahnsinnig gewordene Realität durchsetzen müssen.

Film-Credits
Italien 1998
Produzent:
Melampo Cinematografica/Cecchi Gori Group
Regie:
Roberto Benigni
Drehbuch:
Vincenzo Cerami, Roberto Benigni
Kamera:
Tonino Delli Colli
Musik:
Nicola Piovani
Darsteller:
DarstellerInnen: Roberto Benigni, Nicoletta Braschi, Giorgio Cantarini, Giustino Durano u.a.
Format:
35mm, Farbe, 122 Min.
Verleih:
Scotia Film/Buena Vista (Firma erloschen)
Preise:
Großer Preis der Jury Cannes 1998; Oscar 1999
FSK:
ab 6