Film des Monats: September 1989
Arbeitslosigkeit, erzwungen durch die Schließung einer Mine in Norden Finnlands, ist der Grund, warum sich Taisto Kasurinen auf die Reise Richtung Helsinki begibt. Er will nicht in Alkoholsucht oder gar Selbstmord enden. Seine Reise wird zu einer Konfrontation mit der finnischen Wiklichkeit, aber auch eine Erfahrung, bei der er sich über seine Gefühle und Ziele klarer wird. Er wird beraubt, verdingt sich als Tagelöhner und läßt sich nach einem Handgemenge widerstandslos zu Gefängnis verurteilen. Zugleich verliebt er sich in lrmeli, die allein mit ihrem Sohn lebt: er weiß. daß er für immer mit ihnen züsammen bleiben will. Nach dem geglückten Ausbruch aus dem Gefängnis und dramatischen Abenteuern, erreichen die drei den Frachter ,.Ariel", der sie außer Landes bringt.
Die lakonisch verknappte Erzählweise von Aki Kaurismäki konzentriert den Zuschauer auf die lntensität der Bilder und der spärlichen Dialoge. Durch die Verwendung verschiedener vertrauter Filmgenres (Road Movie, Liebesgeschichte, Kriminalstory und Melodram) wird Uberraschendes und Neues im Zusammenhang mit Bekanntem verständlich: Handlungen und Geschichten werden kurz skizziert, um in der Phantasie des Zuschauers verknüpft und vervollständigt zu werden. Die Ästhetik des Films schafft durch die Schönheit der Bilder und die Musik einen ständigen Wechsel zwischen emotionaler Dichte und unterkühlter Distanz.
Wie ein Mann, der an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird und kaum Chancen zur Selbstbestimmung hat, seine Möglichkeiten dennoch nutzt, ist eine der ermutigenden Botschaften dieses Films.
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